zurück zu Linde Digital
TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 6, November 2010, Seite 343

Rechtliche Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund

Anforderungen und Best-Practice-Modell

Ali Türk und Jessica Bussler

Die rechtliche Betreuung (= Sachwalterschaft in Österreich) von Menschen mit Migrationshintergrund ist ein Thema, das in Deutschland (und Österreich) wenig Beachtung findet – trotz der Tatsache, dass die Gesellschaft immer heterogener wird und sich auch demografisch stark verändert. Ein Grund hierfür kann sein, dass kaum Einrichtungen existieren, die den hohen und spezifischen Anforderungen migrationssensibler gesetzlicher Vertretung konzeptionell und strukturell entsprechend organisiert sind. Im Folgenden geben die Autoren einen Einblick in die Besonderheiten der rechtlichen Betreuung von Personen mit Migrationshintergrund und präsentieren am Beispiel des Instituts für transkulturelle Betreuung ein Best-Practice-Modell.

I. Rechtliche Betreuung in Deutschland

In Deutschland ist am das Betreuungsgesetz in Kraft getreten, welches das bis dahin gültige Vormundschaftsrecht ablöste. Durch das Betreuungsrecht, dessen Grundlagen in §§ 1896 ff BGB geregelt sind, wird den betreuten Personen ein selbstbestimmtes Leben nach dem im GG festgelegten Selbstbestimmungsrecht ermöglicht. Denn rechtliche Betreuung bedeutet lediglich die gesetzliche Vertretung einer Person, nicht eine soziale Fürsorgel...

Daten werden geladen...