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iFamZ 6, November 2010, Seite 339

Kulturelle Sensibilität in Pflegschaftsverfahren

Auswirkungen kultureller Heterogenität auf die familienrechtliche Praxis

Haci-Halil Uslucan

In der familienrechtlichen Praxis sind die Akteure – seien es das Pflegschaftsgericht oder (in dessen Auftrag) Sachverständige, seien es Parteienvertreter oder Berater- im Umgang mit Migrationsfamilien immer wieder gefordert, interkulturelle „Übersetzungsleistungen“ zu erbringen, um Fehlbeurteilungen und letztlich falsche Entscheidungen zu vermeiden. Der folgende Beitrag beleuchtet vor dem Hintergrund rechtlicher Rahmenbedingungen Spezifika von Migrationsfamilien wie Erziehung und Sozialisation, die es zB bei Gutachten oder Entscheidungen in Pflegschaftsverfahren zu beachten gilt.

I. Demografischer Wandel und kulturelle Heterogenität

Der demografische Wandel und die demografische Zusammensetzung der Bevölkerung bzw ihre immer stärker werdende kulturelle Heterogenität zeitigen in vielen westeuropäischen Gesellschaften massive Auswirkungen auf die professionelle Arbeit mit Familien, nicht zuletzt auch iZm Pflegschaftsverfahren. Nirgends wird das deutlicher als in pädagogischen Kontexten. So zeigt zB der Blick auf jüngste Entwicklungen in Deutschland, dass im Jahr 2006 jedes fünfte Kind unter...

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