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iFamZ 2, März 2011, Seite 115

Sozialarbeit in der Jugendwohlfahrt – ein Risikoarbeitsfeld

Abgrenzungsfragen im Spannungsfeld zwischen Hilfsangebot und Kontrolle

Silvia Rass-Schell

Die Verbesserung des behördlichen Kinderschutzes bedeutet, die Vorsorge dafür zu treffen, dass Risiken für Kinder und Jugendliche so weit wie möglich minimiert werden. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind in besonderer Weise ausgebildet und für den Aufgabenbereich des behördlichen Kinderschutzes spezialisiert. Aber es bedarf weiterer Überlegungen und Rahmenbedingungen, damit sie künftig ihre Arbeit – nicht zuletzt auch unter dem Druck der medialen Öffentlichkeit – leisten können.

I. Problemstellung

Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Jugendwohlfahrt arbeiten fast täglich in einem Spannungsfeld zwischen Hilfsangebot und Kontrolle. Die Orientierung am Kindeswohl heißt in erster Linie, auf freiwilliger Basis mit Familien zu arbeiten, damit Motivation entsteht und die Unterstützung greifen kann. Andererseits ist bei Bedarf auch der Schutz sicherzustellen und allenfalls kontrollierend einzugreifen. Hilfe und Schutz sind jeweils wichtig, sie sollten aber weiterhin differenziert betrachtet werden. In den aktuellen Diskussionen um Kindeswohlgefährdungen besteht die Gefahr, dass generell stärker eingreifende und kontrollierende Vorgangsweisen von der Jugendwohlfahrt erwartet...

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