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iFamZ 5, September 2011, Seite 266

Das soziale Modell von Behinderung

„Supported Decision-Making“ und Sachwalterschaft: ein Spannungsfeld?

Tobias Buchner

Der vorliegende Artikel setzt sich mit zentralen Aspekten von Art 12 der Behindertenrechtskonvention (BRK) auseinander. Dabei wird zunächst auf das soziale Modell von Behinderung eingegangen, bevor dessen Implikationen für eine Interpretation der Inhalte von Art 12 erörtert werden. Diese Überlegungen werden schließlich in Bezug zur Institution Sachwalterschaft gesetzt, bevor Prinzipien und Formen des „supported decision-making“ vorgestellt werden.

I. Das soziale Modell von Behinderung, die BRK und die Institution der Sachwalterschaft

In den letzten Jahren hat auch in Österreich eine angeregte, teils kontroverse Debatte bezüglich der Implementierung der BRK stattgefunden. Für die Interpretation der Inhalte des Gesetzestextes ist ein gewisses Hintergrundwissen bezüglich des theoretischen Fundaments der BRK vonnöten, das auf politischen bzw sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, die von der Behindertenbewegung und den Disability Studies im Laufe der letzten 30 Jahre erarbeitet wurden. So liegt der BRK das soziale Modell von Behinderung zugrunde. Demnach ist Behinderung nicht aufgrund einer körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigung innerhalb einer Person zu veror...

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