zurück zu Linde Digital
TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 3, Mai 2008, Seite 159

Fehlen derverlassenschaftsgerichtlichen Genehmigung eines Pflichtteilsübereinkommens steht grundbücherlicher Durchführung entgegen

iFamZ 81/08

§ 810 ABGB; § 181 AußStrG

Gem § 181 Abs 1 AußStrG können mehrere Erben vor der Einantwortung ihre Vereinbarung über die Erbteilung beim Gerichtskommissär zu Protokoll geben. Derartigen Vereinbarungen kommt die Wirkung eines vor Gericht geschlossenen Vergleichs zu. Dies gilt gemäß Abs 3 sinngemäß auch für auf die Verlassenschaft bezogene Vereinbarungen mit sonstigen am Verlassenschaftsverfahren beteiligten Personen, also etwa mit Legataren oder mit Noterben (Pflichtteilsübereinkommen). Die Zuständigkeit des Notars als Gerichtskommissärs wurde damit durch das AußStrG 2003 erweitert.

Im vorliegenden Fall gaben Pflichtteilsberechtigte und Erben beim Gerichtskommissär ein „Erb- und Pflichtteilsübereinkommen gem § 181 AußStrG“ zu Protokoll, wonach der Antragsteller zur gänzlichen Erfüllung seiner restlichen Pflichtteilsansprüche bestimmt bezeichnete Liegenschaften an Zahlungs statt erhält. Auch eine entsprechende Aufsandungserklärung war enthalten. Das Übereinkommen war jedoch nicht mit einer Genehmigung des Verlassenschaftsgerichts versehen. Das Erstgericht wies den Grundbuchsantrag ab.

Das Rekursgericht gab dem Rechtsmittel nicht Folge und verwies insb darauf, dass die Übertragung einer Liegenschaft aus der noch nicht eingea...

Daten werden geladen...