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BFGjournal 3, März 2010, Seite 82

„Nichts ist so kompliziert wie die Vereinfachung des Steuersystems“

Im Journal zu Gast: Prof. Dr. Karl E. Bruckner, Vorsitzender des Fachsenats für Steuerrecht der Kammer der Wirtschaftstreuhänder

Karl Bruckner

UFSjournal: Im Zuge der geplanten Verwaltungsgerichtsbarkeits-Novelle 2010 hat jüngst Michael Lang gefordert, dass es wieder eine Abkehr von einem geplanten Finanzgericht geben und tatsächlich ein einziges Bundesverwaltungsgericht mehrere Verwaltungsmaterien und auch das Abgabenrecht abdecken solle. Er begründet dies damit, dass sich Finanzrichter nicht „abschotten“ dürften. Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Karl E. Bruckner: Ich teile diese Ansicht des von mir sehr geschätzten Prof. Lang nicht. Ich glaube, dass für steuerliche Fragen weiterhin ein Spezialgericht zuständig sein sollte, so wie bisher der UFS und wie es auch in der geplanten Verwaltungsgerichtsbarkeits-Novelle 2010 in Form des Verwaltungsgerichts des Bundes für Finanzen vorgesehen ist. Diese Ansicht wird auch von der überwiegenden Mehrheit der Wirtschaftstreuhänder geteilt. Andernfalls sehen wir Wirtschaftstreuhänder die Gefahr, dass ein jahrzehntelang aufgebautes Spezial-Know-how, über das der UFS verfügt, verloren geht. Das wäre für alle Beteiligten schade. Was mir bei der geplanten Novelle weniger gefällt, ist das erweiterte Ablehnungsrecht des VwGH, weil dadurch der Zugang zum VwGH erheblich eingeschränkt werde...

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