Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
ISR 10, Oktober 2023, Seite 317

Steuerliche Anerkennung von an Vertriebsunternehmen gewährten Markterschließungszuschüssen

Sven-Eric Bärsch und Jan-Hendrik Hillers

EStG § 4 Abs. 4; AStG § 1 Abs. 1 S. 1

1. Die steuerliche Anerkennung eines Markterschließungszuschusses hängt davon ab, ob der Zuschuss im eigenbetrieblichen Interesse des Zuschussgebers gewährt wurde, die Markterschließungsmaßnahme vom Zuschussempfänger auch (erfolgreich oder erfolglos) durchgeführt wurde und der Zuschuss in wirtschaftlicher Hinsicht hinreichend abgesichert ist.

2. Eine Aktivierung des Markterschließungszuschusses als immaterielles Wirtschaftsgut kommt nur dann in Betracht, wenn sich der Markt, für welchen der Zuschuss gewährt wird, zu einer „Geschäftschance“ verdichtet, für die ein ordentlicher und gewissenhafter Geschäftsleiter ein gesondertes Entgelt entrichten bzw. verlangen würde.

FG Mecklenburg-Vorpommern Urt. - 3 K 398/19

Das Problem Unternehmen sehen sich in Zeiten einer nach wie vor ungebremst und rasant voranschreitenden Globalisierung gezwungen, auf einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte zu agieren. Die Erschließung, Ausweitung oder Verteidigung eines Absatzmarktes kann dabei eine vorübergehende Abweichung von der Verrechnungspreispolitik des Unternehmens zur derjenigen bei „normalen“ Marktverhältnissen erforderlich machen. Im Zusammenhang mit Zuschüssen für sol...

Daten werden geladen...