Im Zuge des „Tax Cuts and Jobs Act of 2017“ wurde das US-Steuersystem einer drastischen Reform unterzogen. Eine besonders wichtige Modifikation hinsichtlich der Besteuerung von Körperschaften ist die Steuerfreistellung von Dividendenausschüttungen an US-Aktionäre im Fall der mindestens 10%igen Beteiligung einer US-Kapitalgesellschaft an einer ausländischen Kapitalgesellschaft. Insoweit kann seit Beginn des Jahres 2018 von einer partiellen Abkehr vom Welteinkommensprinzip zugunsten des Territorialitätsprinzips gesprochen werden. Infolgedessen hat eine kontroverse und ökonomisch hochrelevante Frage des US-Steuerrechts weiter an Bedeutung gewonnen: Wie soll mit den thesaurierten Einkünften ausländischer Tochtergesellschaften von US-Unternehmen umgegangen werden? Solche thesaurierten Einkünfte unterlagen bislang, häufig durch strategische Steuergestaltung dauerhaft hinausgezögert, so lange nicht der US-Besteuerung, wie sie nicht in die USA repatriiert wurden oder als fiktive Dividendenausschüttung unter die sog. „Subpart-F“-Hinzurechnungsbesteuerung fielen. Die Repatriierung findet dabei in der Regel im Zuge von Dividendenausschüttungen an die US-Aktionäre, insbesondere an die entsprec...