Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Anwendbarkeit der Kapitalverkehrsfreiheit bei gesetzlicher Mindestbeteiligungsquote von 10 v.H.
isr.2019.04.i.0142.01.e
KStG 1999 i.d.F. des StBereinG 1999 § 8b Abs. 5, § 8b Abs. 7; KStG 1999 i.d.F. des StSenkG § 34 Abs. 1a; DBA-Indien 1995 Art. 10 Abs. 3, Art. 23 Abs. 1 Buchst. a Satz 1 und 3; EG Art. 43, Art. 56; AEUV Art. 49, Art. 63; Richtlinie 90/435/EWG Art. 4 Abs. 2
1. Das pauschale Betriebsausgaben-Abzugsverbot des § 8b Abs. 7 KStG 1999 (i.d.F. des StBereinG 1999) verstößt gegen die unionsrechtliche Grundfreiheit des freien Kapitalverkehrs nach Art. 56 EG (jetzt Art. 63 AEUV) und bleibt deswegen auch bei Drittstaatenbeteiligungen unanwendbar.
2. § 8b Abs. 7 KStG 1999 (i.d.F. des StBereinG 1999) verlangt – i.V.m. Art. 23 Abs. 1 Buchst. a Satz 1 und 3 DBA-Indien 1995 als maßgebende Bezugsnorm – eine unmittelbare Beteiligung an einer in Indien ansässigen Gesellschaft von mindestens 10 v.H. der stimmberechtigten Anteile und damit eine Mindestbeteiligung, welche bei typisierender Betrachtung nicht geeignet ist, nach der Spruchpraxis des EuGH „einen sicheren Einfluss auf die Entscheidungen der Beteiligungsgesellschaft zu ermöglichen“ (entgegen Senatsurteile BFH v. – I R 10/11, BFHE 241, 157 = BStBl. II 2013, 707, und BFH v. – I R 7/12, BFHE 239, 45 = BStBl. II 2013, 89).
BFH Urt. - I R 75/16
Das Problem: § 8b KStG ste...