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Betriebsstättenzurechnung und Abgeltungswirkung bei gewerblich geprägter KG im Nicht-DBA-Fall
isr.2018.08.i.0271.01.e
EStG § 15 Abs. 3 Nr. 2, § 49 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a; KStG § 2 Nr. 1, § 32 Abs. 1 Nr. 2; AO § 12, § 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a
1. Eine nach § 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG gewerblich geprägte (inländische) KG vermittelt ihren (ausländischen) Gesellschaftern eine Betriebsstätte i.S.v. § 49 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a EStG i.V.m. § 2 Nr. 1 KStG; die Abgeltungswirkung für den Kapitalertragsteuerabzug (§ 32 Abs. 1 Nr. 2 KStG) ist insoweit ausgeschlossen.
2. Übt der Gesellschafter einer solchen (inländischen) KG im Ausland eine (weitere) eigene unternehmerische Tätigkeit aus, bedarf es der Prüfung, ob die Wirtschaftsgüter des Gesamthandsvermögens der inländischen Betriebsstätte der KG oder der durch die eigene Tätigkeit des Gesellschafters begründeten ausländischen Betriebsstätte zuzuordnen sind. Maßstab hierfür ist das Veranlassungsprinzip. Dies gilt auch bei Sitz/Ansässigkeit der Gesellschafter in einem Staat, mit dem kein DBA abgeschlossen ist.
S. 272
BFH Urt. - I R 58/15
Das Problem:
Abgeltung vs. Anrechnung von Abzugsteuern
Unter welchen Umständen ausländische Gesellschafter gewerblich geprägter Mitunternehmerschaften inländische Betriebs(stätten)einkünfte (i.S.d. § 49 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. a EStG; § 50 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 EStG; § 32 Abs. 1 Nr. 2 KStG) erzielen, war bislang ungeklärt. Fehlt eine Zuordnung der Einkünfte zur inländischen Betriebsstätte, haben Abzugsteuern auf diese...