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GesRZ 2, April 2016, Seite 108

Die Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden

Susanne Kalss

Das Gesetz geht mit dem Begriff der gesellschaftsrechtlichen Unabhängigkeit zurückhaltend um und vermeidet eine klare gesetzliche Festlegung. Vielmehr demonstriert es geradezu das lehrbuchhafte Zusammenspiel von offener gesetzlicher Regelung und stufenartiger Konkretisierung mittels Regelungsauf-trags, somit rechtspolitischer Gestaltung. Rechtspolitische Gestaltung ist eine der Freuden Heinz Krejcis; mehrere große Gesetzesvorhaben wie das neue VerG, das HaRÄG oder die GesBR-Reform tragen seine Handschrift. Mich verbindet mit ihm vor allem die zweimalige rechtspolitische Grundlagenarbeit für die Juristentage 2006 und 2015 im Gesellschaft- und Kapitalmarktrecht, bei denen ich – jeweils unter seinem Vorsitz – die Ehre hatte, ein rechtspolitisches Gutachten zu verfassen. Heinz Krejci mahnte stets die Aufgabe ein, rechtspolitische Gestaltungen nicht nur auf österreichischer, sondern auch auf europäischer Ebene zu suchen; mit seinem Pragmatismus anerkennt er auch nationale Besonderheiten und behutsame Umsetzungen. Ich hoffe daher, mit dem Pendelspiel zwischen Gesetz und Österreichischem Corporate Governance Kodex (ÖCGK), zwischen europäischen Vorstellungen und nationaler Prägung zur Unabhäng...

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