Liebe Leserinnen und Leser,

latente Steuern. „Latenter Unsinn”, wie von Georg Giersberg 2009 in einem F.A.Z.-Beitrag (FAZ v. 24.12.2009) tituliert? Doch wir wollen heute nicht über Sinn oder Unsinn des Konzepts der latenten Steuern diskutieren. Konkret geht es um die Anwendung. In den 1940er Jahren im US-amerikanischen Raum entstanden, gehört die Bilanzierung von latenten Steuern in der IFRS-Rechnungslegung zu einem der komplexesten Bereiche. Viele Zweifelsfragen, Beurteilungsunsicherheiten und unterschiedliche Auslegungen haben immer wieder zu Anfragen an den IASB oder das IFRS IC geführt. Für den Anwender auch deshalb ein schwieriges Feld, da die von IASB und IFRS IC vorgenommenen Klarstellungen und Interpretationen nicht in einer Neuformulierung des Standards, sondern über verschiedene Veröffentlichungen zusammengefasst sind; jüngst etwa die Amendments zu IAS 12Recognition of Deferred Tax Assets for Unrealised Losses vom Januar 2016 mit Erstanwendungszeitpunkt 1.1.2017. Zudem kommt den IFRS IC-Interpretationen große Bedeutung zu. Den Überblick behalten haben Hendrik Suermann, Nils Kämpfer und Ronja Müller; sie fassen inhaltlich alles Wissenswerte über die aktuellen „Neuerungen zur Bilanzierung von Ertragst...