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IRZ 7-8, Juli 2016, Seite 329

Statistischer Missbrauch in der Bilanz?

Wertansätze nach Black&Scholes

Gerhard Schroeder

Die Verwendung der Formel von Black und Scholes (B&S) ist – etwas versteckt in den Anlagen zu den Standards – durch das EU-Endorsement der International Financial Reporting Standards auch für europäische Unternehmen zugelassen. Die Bestimmung von Fair Values in Bilanzen – Milliarden-Positionen bei Banken und anderen Unternehmen – wird anscheinend in „Fußnoten” geregelt.

Diese Bewertungsansätze bestehen zu einem Teil aus rein mathematischen Formeln ohne ökonomische Plausibilität. Bei der Volatilität, dem wichtigsten Parameter, ist erheblicher Spielraum möglich. Der Beitrag plädiert für einen kritischen Umgang in der Anwendung der B&S-Formel und thematisiert die Brüchigkeit der aus ihr abgeleiteten Ergebnisse.

1. Das Problem

Vorschriften für Fair Values sind in IAS 39 und IFRS 13 zu finden. Es geht hier zunächst um Optionen auf Börsenwerte (also Fair Values ohne Marktpreise). Bei Fluglinien werden Derivate für die Finanzierung des Fluggeräts sowie die Treibstoffbeschaffung verwendet. Kommunale Unternehmen verwenden die B&S-Formel für die Einschätzung von Zins-Optionen. Man kann aber auch Optionen auf insolvenzgefährdete Firmen konstruieren, mit denen sich noch ein wenig Unternehmenswert...

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