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IRZ 2, Februar 2014, Seite 61

Earnings Before Bad Stuff: Pro-forma-Kennzahlen am Schweizer Aktienmarkt

Peter Leibfried und Andres Venzin

Die Regulierungsdichte in der Rechnungslegung hat in den letzten Jahren markant zugenommen: Nach IFRS bilanzierende Unternehmen müssen heute mehr als 3000 Seiten Regelungen berücksichtigen.

Die sich auf Basis dieses engen Korsetts ergebenden Zahlen scheinen allerdings nicht immer jedem zu gefallen: Vielleicht weichen sie in den Augen der Unternehmensleitung von den Erwartungen der Anleger ab, oder sie geben die vermeintliche tatsächliche wirtschaftliche Situation in nur ungenügender Weise wieder. Als Konsequenz hat sich in den letzten Jahren auch in Europa eine teilweise fast schon folkloristische Kultur der Pro-forma-Kennzahlen etabliert.

1. Einleitung

Neben möglicherweise ganz sinnvollen und etablierten Bereinigungen wie den Earnings before Interest and Taxes (EBIT) sind immer wieder auch Kuriositäten zu beobachten. So hielt z.B. der Vorstand des Online-Brokers Flatex im Zuge seines Börsengangs 2009 „den ausgewiesenen Gewinn nicht für den entscheidenden Maßstab für die Bewertung des Unternehmens. Er verwies dazu auf das von anderen Unternehmen üblicherweise nicht explizit publizierte ‘Ergebnis vor Marketing’. Dieses betrage 4,7 Millionen Euro und spiegele die Ertragskraft des Untern...

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