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IRZ 6, Juni 2013, Seite 219

Politische Einflussnahme durch Bilanzpolitik

Christian Groß und Roland Königsgruber

Unternehmen sehen sich vielfach Situationen gegenüber, in denen Anreize zur Bilanzpolitik bestehen. Dabei geht es beispielsweise darum, gewisse vertraglich geforderte Mindesteigenkapitalquoten oder diverse Gewinnziele durch entsprechende Rechnungslegungspraktiken zu erreichen. Anreize zur Bilanzpolitik können aber auch deswegen entstehen, da Unternehmen politische Intervention abwenden oder das öffentliche Meinungsbild zu ihren Gunsten beeinflussen möchten. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit solchen Ursachen für Bilanzpolitik und schlägt ein entsprechendes Klassifizierungsschema vor.

1. Einführung

Gebraucht man den Terminus Bilanzpolitik im Sinne des englischen earnings management, beschreibt dieser gemäß einer bekannten Definition von Schipper (1989) den bewussten, nicht-neutralen Eingriff in den Prozess der Finanzberichterstattung mit dem Ziel, privaten Nutzen daraus zu ziehen. Dies wirft natürlich die Frage auf, worin dieser private Nutzen bestehen könnte. Der überwiegende Teil der akademischen Literatur geht davon aus, dass es zwei wesentliche Quellen für earnings management gibt: Reaktionen des Aktienkurses der Unternehmung auf bestimmte veröffentlichte Zahlen – insbesondere Ke...

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