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immo aktuell 1, Februar 2023, Seite 5

Die Zwangsversteigerung von Immobilien im Steuerrecht

Ausgewählte Aspekte für die Praxis

Gerald Kerbl und Alexander Albl

Kann ein Schuldner seine Verbindlichkeiten nicht oder nicht ausreichend bedienen, so kommt es regelmäßig vor, dass Gläubiger Exekution gegen Schuldner führen. Gibt es Liegenschaftsvermögen, ist die Zwangsversteigerung derselben eine gängige Exekutionsvariante. Für die steuerrechtliche Praxis birgt die Zwangsversteigerung von Immobilien allerdings einige Herausforderungen.

1. Kurzüberblick des Ablaufs des Zwangsversteigerungsverfahrens

Ziel der Zwangsversteigerung ist die Verwertung der Liegenschaft des Schuldners. Der aus der Veräußerung (Versteigerung) erzielte Erlös dient der Befriedigung des Gläubigers.

Das Zwangsversteigerungsverfahren gliedert sich zusammengefasst in vier Abschnitte:

  • Einleitung der Zwangsversteigerung;

  • Schätzung der Liegenschaft;

  • Versteigerung; und

  • Meistbotsverteilung.

Im Rahmen des gerichtlich anberaumten öffentlichen Versteigerungstermins haben Interessenten die Möglichkeit, für die Liegenschaft zu bieten. Das Gericht erteilt dem Meistbietenden, der eine Sicherheitsleistung (sogenanntes „Vadium“) zu erlegen hat, den Zuschlag.

Die Erteilung des Zuschlags ist ein rechtsbegründender (konstitutiver) Akt. Der Zuschlag führt zur Eigentumsübertragung an den Ersteher (rechtl...

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