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GesRZ 1, Februar 2023, Seite 32

Haftungen wegen falscher steuerlicher Einschätzung und Gestaltung in Familienstiftungen

Benedikt Hirschler

In unserer Rubrik „Der praktische Fall“ werden konkrete Fallgestaltungen, die nicht gerichtsanhängig geworden sind, aufbereitet und diskutiert. Es handelt sich um anonymisierte Fälle; gleichwohl verwenden wir, um die Lebensnähe der Darstellung zu erhöhen und die Lesbarkeit zu erleichtern, – anstelle der sonst üblichen Kürzel – frei gewählte Namen. Die Fälle sind zum Teil bereits als praktische Fallbeispiele in Workshops oder Universitätsseminaren diskutiert worden und sollen nun den Leserinnen und Lesern dieser Zeitschrift zugänglich gemacht werden. Im Folgenden werden einige typische Fallbeispiele vorgestellt.

I. Ausgangslage: Günstiges Wohnen einer Begünstigten

Im Eigentum der AROA-Privatstiftung steht eine Liegenschaft, auf der eine großzügige Villa errichtet worden ist. Die Liegenschaft befindet sich im Speckgürtel von Wien. Der verkehrsübliche monatliche Mietzins für diese Immobilie beträgt 15.000 €. Der Stiftungsvorstand vermietet die Immobilie für 1.000 € monatlich an die Begünstigte Bernadette. Für die Differenz zwischen dem tatsächlich geleisteten Mietzins und dem verkehrsüblichen Mietzins wird keine Kapitalertragsteuer (KESt) abgeführt.

Zunächst wird auf die Besteuerung von ...

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