zurück zu Linde Digital
TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 2, April 2018, Seite 68

Mischunterhalt in der jüngeren Rechtsprechung

Bemessungsmethoden des OGH

Benedikt Hiebl

Hat der unterhaltspflichtige Elternteil seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Österreich und lebt das unterhaltsberechtigte Kind im kaufkraftschwächeren Ausland, ist bei Anwendung österreichischen Unterhaltsrechts nach stRsp ein sog Mischunterhalt zu bilden. Diese Bezeichnung ist nicht ganz eindeutig, weil mit ihr nicht klar zum Ausdruck kommt, was „gemischt“ wird. Es geht darum, dass der Kaufkraftunterschied zwischen den betroffenen Staaten in Bezug auf den Kindesunterhalt auszugleichen ist. Dieser Beitrag beleuchtet vor allem die von der jüngeren Rsp angewandten Bemessungsmethoden.

I. Zum Mischunterhalt

Nach stRsp sind bei der Bemessung des Unterhaltsanspruchs eines Kindes, das im Ausland, und zwar in einem Land mit deutlich geringerer Kaufkraft lebt, einerseits die geringeren Lebenserhaltungskosten dort und andererseits der höhere Lebensstandard des in Österreich lebenden Unterhaltspflichtigen zu berücksichtigen. Maßgeblich für die Bemessung sind also nicht nur die an den niedrigeren Lebenshaltungskosten des Kindes im Aufenthaltsstaat orientierten Bedürfnisse. Vielmehr soll das Kind auch am höheren Lebensstandard des in Österreich lebenden Unterhaltspflichtigen teilhaben können. Die z...

Daten werden geladen...