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iFamZ 2, April 2016, Seite 68

Freunde sind die neue Familie

Gedanken zur rechtlichen Anerkennung von Freundschaften

David Tritremmel

Freundinnen und Freunde spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Zusammenleben. Ihre Leistungen im Bereich der Für- und Vorsorge sind von großer Bedeutung. Jedoch wird ihr Engagement auf gesetzlicher Ebene nicht in adäquater Weise honoriert – nur ausnahmsweise finden sich Bestimmungen, die ihnen Rechte einräumen. So scheint es angebracht, Freundschaften aus einer Perspektive de lege ferenda zu betrachten. Durch die Einführung eines neuen familienrechtlichen Instituts, des Freundschaftsvertrags, könnten Freunde einen rechtlichen Status begründen und damit eine gesellschaftlich wie institutionell wünschenswerte Anerkennung im Recht erhalten.

I. Familie im Wandel

Lange Zeit verstand man Familie als die Verbindung einer Ehefrau, eines Ehemannes und deren Kindern mit wechselseitigen emotionalen wie materiellen Ansprüchen und Pflichten. Aufgrund der sinkenden Anzahl geschlossener Ehen, der steigenden Scheidungsrate und der Zunahme an alleinerziehenden Eltern sowie Singles hat sich das Phänomen „Familie“ verändert.„Patchwork“, der Überbegriff für das Mosaik temporärer familialer Beziehungen, ist heute ein gängiges Schlagwort. Daher stellt sich die Frage, ob die traditionelle Familie und ...

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