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iFamZ 2, April 2016, Seite 65

Auf dem Weg zu einer Reform des Pflegekindschaftsrechts

Judit Barth-Richtarz

„Wenn ich groß bin heirate ich die Mama, die Mami, den Papa und die Manuela-Mama.“ Das vierjährige Mädchen, das seit ihrer Geburt von zwei Pflegemüttern großgezogen und von ihren leiblichen Eltern regelmäßig besucht wird, scheint sich frei zu fühlen, ihre Pflegeeltern (Mama und Mami) und ihre leiblichen Eltern (Papa und Manuela-Mama) lieb zu haben und dies auch auszudrücken. Sie fühlt sich sicher und geborgen bei Mama und Mami, freut sich auf die Besuchskontakte und genießt dabei zurzeit besonders die Nähe zu ihrem leiblichen Vater, in den sie – altersentsprechend – auch ein bisschen verliebt ist.

In diesem Beispiel aus der Beratungspraxis scheint vieles von dem gelungen zu sein, was Wolf als Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pflegeeltern zum Wohl des Kindes bezeichnet; ein konstruktiver Umgang, der sich – so Wolf – fast nie von alleine ergibt, sondern (wie auch in diesem Fall) professionell unterstützt erarbeitet werden muss.

Wolf – der die Forschungsgruppe Pflegekinder der Universität Siegen mit dem Forschungsschwerpunkt „Forschung zum Aufwachsen in Pflegefamilien“ leitet – skizziert in seinem umfassenden Schwerpunktbeitrag zunächst die divergierenden Interessen der Beteiligten u...

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