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GesRZ 4, August 2021, Seite 228

(R)evolution im Nachbarland: Das deutsche Gesetz über elektronische Wertpapiere

Florian Ebner

Während der österreichische Gesetzgeber mit der Einführung der digitalen Sammelurkunde in diesem Jahr einen kleinen Reformschritt im Depotrecht gesetzt hat, ist am in Deutschland ein umfassendes Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) in Kraft getreten. Es ermöglicht einen Verzicht auf die Globalurkunde, erfasst zugleich aber auch verteilte Register (zB Blockchains). Dieser Beitrag gibt einen Überblick über das deutsche Gesetz und bietet eine erste Einschätzung, ob das deutsche Regelungsmodell auch für Österreich geeignet wäre.

I. Hintergrund

Nachdem der moderne Effektenverkehr bereits vor längerer Zeit eine weitgehende Entmaterialisierung vollzogen hat, ist das Wertpapierrecht jüngst wieder in Bewegung geraten. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung werden die Rufe lauter, auf die noch vorhandenen Sammelurkunden zu verzichten und eine vollständig digitale Begebung zu ermöglichen. Seit Kurzem erlaubt zudem die Distributed-ledger-Technologie (im Folgenden: DLT), deren bekannteste Ausprägung die Blockchain ist, eine einfache Begebung digitaler Werte, die auf dem Finanzmarkt teils ähnliche Funktion wie Effekten erfüllen können. In diesem Jahr hat der österreichis...

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