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GesRZ 3, Juni 2012, Seite 163

Shareholder Activism und Proxy Fights: gemeinsames Vorgehen?

Jürgen Kittel und Gerald Augustin

In den letzten Jahren haben sich die traditionellen Beziehungen zwischen börsenotierten AGs und ihren Aktionären nachhaltig verändert. Während das AktG noch vom Idealtyp des Aktionärs ausgeht, dessen Kontakt zur Gesellschaft sich im Wesentlichen in der Ausübung seiner mitgliedschaftlichen Rechte in der Hauptversammlung (im Folgenden: HV) erschöpft, versuchen in der Praxis „aktivistische“ Aktionäre, innerhalb und außerhalb der HV auf den Vorstand Druck auszuüben, um ihre Interessen durchzusetzen.

I. Einleitung

Im Zuge des seit den 1990er-Jahren zunehmenden Interesses institutioneller Investoren am österreichischen Kapitalmarkt hat das bis dahin in Österreich unbekannte Phänomen des shareholder activism Einzug gehalten. „Aktivistische“ Aktionäre oder Aktionärsgruppen, zumeist institutionelle Investoren wie Pensionsfonds oder Hedgefonds, versuchen, – über die Grenzen des traditionellen aktienrechtlichen Aktionärsverständnisses hinaus – direkten Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen der Geschäftsleitung zu gewinnen. Diese halten idR nur Minderheitsbeteiligungen an der Gesellschaft und gehen daher regelmäßig Kooperationen mit anderen institutionellen Investoren ein, um innerhalb der HV...

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