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Fehlsignale durch unrealisierte Fair-Value-Gewinne
Bereits im Aktionärsbrief 2017 kündigte Warren Buffett an, „that in future quarterly and annual reports will severely distort Berkshire’s net income figures and very often mislead commentators and investors.“ Der Grund sei eine damals neue Rechnungslegungsvorschrift, welche verlangt, „that the net change in unrealized investment gains and losses in stocks we hold must be included in all net income figures we report to you. That requirement will produce some truly wild and capricious swings in our GAAP bottom-line.“ Weiter heißt es: Die zufällige Fluktuation der Quartalsergebnisse mache diese für analytische Zwecke „useless“ und trage so zur weiteren Verwirrung über die tatsächliche Performance bei.
Der Beitrag zeigt die praktischen Konsequenzen der Fair-Value-Bewertung für die Aktienbewertung auf. Insbesondere wenn unrealisierte Fair-Value-Schwankungen im langfristig orientierten Geschäftsmodell keine Rolle spielen, werden v.a. kurzfristig irreführende Ergebnisinformationen vermittelt.
1. Das Konstrukt des Fair Value
In der Institution Rechnungslegung als „spontane Ordnung“(Hayek) hat sich nach einem langen, quasi-evolutionären Versuchs- und Irrtumsprozess die Idee durchgesetzt, dass ...