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IRZ 4, April 2015, Seite 145

„Vorsicht” in den IFRS am Beispiel von IFRS 9

Tami Dinh und Barbara Seitz

Während das Conceptual Framework der IFRS von 2010 prudence nicht mehr als qualitative Anforderung explizit vorsieht, ist mit dessen Überarbeitung die Diskussion um das Vorsichtsprinzip wieder neu entflammt. Der folgende Beitrag stellt dar, wie Elemente des Prinzips sich im traditionell vorsichtigen HGB im Vergleich zum IFRS-Rahmenkonzept über die Zeit unterschiedlich niedergeschlagen haben. Das expected loss model nach IFRS 9 dient als ideales Beispiel für verstärkte Vorsicht in einem konkreten Standard. Anhand eines Vergleichs der Wertminderung nach HGB, IAS 39 und IFRS 9 wird die Einbettung von prudence in den IFRS kritisch diskutiert.

1. Das deutsche Prinzip der Vorsicht und die internationale prudence

Vorsichtige Bilanzierung bzw. prudence kann sich einerseits nach HGB auf den grundsätzlichen „vorsichtigen Kaufmann” beziehen bzw. nach dem Rahmenkonzept der IFRS von 1989 auf die qualitative Anforderung der Verlässlichkeit (reliability), wofür wiederum prudence vorliegen muss. Andererseits findet sich das Vorsichtsprinzip auch direkt in Bilanzierungsregeln umgesetzt wieder. In diesem Abschnitt 1. wird der Fokus auf das Vorsichtsprinzip auf abstrakter Ebene gelegt und im folgenden ...

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