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iFamZ 1, Februar 2013, Seite 64

LESENSWERT

Robert Fucik

In ihrer Dissertation widmet sich Judit Barth-Richtarz drei zentralen Forschungsfragen: 1. Zeigen sich Unterschiede hinsichtlich der mittel- und langfristigen Entwicklungsbedingungen von Kindern, die nach der Scheidung ihrer Eltern in Obsorge beider Eltern bzw in alleiniger Obsorge aufwachsen (und, wenn ja, welche)? 2. Sind allfällige Unterschiede (auch) auf die Obsorgeform zurückzuführen? 3. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die pädagogische Beratung von Scheidungseltern?

Frage 1 beantwortet sie mit einem eindeutigen Ja: Es gibt weniger Elternkonflikte, konstruktiveren Umgang, häufigeren Kontakt mit dem getrennt lebenden Elternteil (die Kontaktabbruchsrate bei alleiniger Obsorge ist zehnmal so hoch), der Vater wird von der hauptbetreuenden Mutter deutlich häufiger als unterstützend empfunden, und die Eltern wissen besser über die Bedürfnisse der Kinder Bescheid. Ebenso bejaht Barth-Richtarz die zweite Frage: Es sind nicht nur Eltern mit anfangs niedrigerem Konfliktniveau, die für eine funktionierende Obsorge beider Eltern in Frage kommen; die Obsorge beider Eltern trägt mehr zu einer Reduzierung des Konfliktniveaus bei als umgekehrt. Selbstverständlich werden diese Unters...

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