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iFamZ 4, August 2014, Seite 203

Internationales – fallweise

Vater werden ist nicht schwer? – Das Vaterschaftsanerkenntnis und seine abstammungs- und staatsbürgerschaftsrechtlichen Folgen im internationalen Kontext

Verena Strasser

Ausgangsfall: Ein österreichischer Staatsbürger hat die Vaterschaft zu einem im Ausland (Staat X) von einer ausländischen (dem Staat X angehörigen) Mutter geborenen Kind binnen acht Wochen nach der Geburt anerkannt.

Variante A: Das Vaterschaftsanerkenntnis erfüllt die Voraussetzungen des österreichischen Rechts (§§ 144 ff ABGB), nicht aber die Voraussetzungen eines Vaterschaftsanerkenntnisses des Rechts des Staates X.

Variante B: Das Vaterschaftsanerkenntnis erfüllt die Voraussetzungen eines Vaterschaftsanerkenntnisses des Rechts des Staates X, nicht aber des österreichischen Rechts (§§ 144 ff ABGB).

I. Problemstellung

Die folgende Darstellung will anhand des skizzierten Falls erörtern, ob das Kind durch das Vaterschaftsanerkenntnis nach österreichischem bzw ausländischem Recht österreichischer Staatsbürger wird und ob der Anerkennende als Vater anzusehen ist (und damit die aus der Vaterschaft abgeleiteten Rechte und Pflichten, wie insb Obsorge- oder Kontaktrechte, Unterhaltspflichten und Erbansprüche, bestehen).

Zur Beantwortung dieser Fragen müssen die Bestimmungen und das Zusammenspiel von § 7 Abs 1 StbG, der den Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung regelt, und § 25 Abs 1 IPRG, der festlegt, nach we...

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