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iFamZ 3, Juni 2014, Seite 143

Sinn und Gestaltung von Besuchskontakten in frühen Pflegeverhältnissen

Schutz und Risiko bei früher Inobhutnahme

Maria Mögel

Freuds Bemerkung zu den drei unmöglichen Berufen Analysieren, Erziehen und Regieren, „in denen man des ungenügenden Erfolges von vornherein sicher sein kann“, lässt sich unschwer auch auf den Kinderschutz im Frühbereich anwenden. Die folgenden Überlegungen verstehen sich deshalb als ein Diskussionsbeitrag zu Konzepten, deren Tauglichkeit in jedem Einzelfall neu auf dem Prüfstand steht.

I. Besuchskontakte – kontrovers diskutiert und wenig untersucht

Besuchskontakte zwischen in Obhut genommenen Babys und Kleinkindern und ihren Herkunftsfamilien stellen häufig eine nicht zu unterschätzende Belastung für Pflegeeltern und eine große Herausforderung für die leiblichen Eltern dar. Ihre Wirkung auf die Kinder wird kontrovers diskutiert, und sie geben Anlass für Gutachten, Beratungen und Supervisionen. In der Fachliteratur wie in der Praxis stehen einander zwei Positionen gegenüber, die beide überzeugend sowohl den Anspruch eines Kindes auf Kontakt zu seiner Herkunft als auch sein Recht, vor Retraumatisierung geschützt zu werden, proklamieren. Berger warnt eindringlich davor, dass eine Besuchspraxis, die nicht überprüft, ob der Besuchskontakt die Kinder neuerlichen Traumatisierungen aussetzt,...

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