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GesRZ 2, April 2020, Seite 123

Aktiendividende (Scrip Dividend)

Sebastian Sieder

Die Gestaltung einer Gewinnausschüttung in Form einer Aktiendividende (scrip dividend) hat sich in den letzten Jahren an den internationalen Kapitalmärkten einiger Beliebtheit erfreuen können. In Österreich ist dieser Trend bisher nicht angekommen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich im Kern mit der Strukturierung einer Aktiendividende nach österreichischem Recht. Zudem werden flankierende kapitalmarktrechtliche Pflichten analysiert.

I. Charakteristik der Aktiendividende und Abgrenzung von der Sachdividende

Im Grundsatz handelt es sich bei der Aktiendividende um ein Dividendenwahlrecht des Aktionärs, der entscheiden darf, ob er seine Dividende ausbezahlt haben will (dh als Bardividende) oder ob er diese in Form von Aktien des jeweiligen Emittenten erhalten will. Die rechtliche Herkunft der Aktien ergibt sich gewöhnlich aus einer Kapitalerhöhung (entweder durch genehmigtes Kapital oder eine Sachkapitalerhöhung) oder aus eigenen Aktien. Auf internationaler Ebene ist die Aktiendividende schon länger verbreitet.

Auch nach österreichischem Recht ist die Ausschüttung einer Dividende in Form von Aktien zulässig. Neben dem Normalfall der Bardividende besteht nämlich grundsätzlich auch di...

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