zurück zu Linde Digital
TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
ASoK 4, April 2019, Seite 131

Kündigungsfristen in Saisonbetrieben

Branchenbezogene Kollektivvertragsermächtigung für unterschiedliche Kündigungsfristen

Franz Marhold

Im Rahmen der Angleichung der Kündigungsfristen und -termine der Arbeiter an jene der Angestellten wirft die Saisonbetriebsausnahme einige Fragen auf. Der Gesetzestext lässt die Reichweite der Branchenbezogenheit und die Feststellung des Überwiegens der Saisonbetriebe innerhalb einer Branche offen, wodurch in der Literatur unterschiedliche Auffassungen kursieren. Die herrschende Ansicht geht dagegen weitgehend einheitlich davon aus, dass bereits geltende Regelungen in Kollektivverträgen bestehen bleiben können.

1. Einleitung und Grundlagen

Aufgrund der Novelle BGBl I 2017/153 tritt ab durch eine Änderung des § 1159 ABGB eine Vereinheitlichung der Kündigungsfristen zwischen Arbeitern und Angestellten in Kraft. Der österreichische Gesetzgeber hat damit einen weiteren Schritt zur Angleichung der Rechtsstellung von Arbeitern und Angestellten getan, der in der Bundesrepublik Deutschland durch die Judikatur des Bundesverfassungsgerichts herbeigeführt wurde, in Österreich durch eine Ad-hoc-Mehrheit in einer der letzten Nationalratssitzungen der ausgelaufenen 25. Legislaturperiode.

Während in der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverfassungsgericht ganz generell ein Bedürfnis der unterschiedlichen B...

Daten werden geladen...