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ASoK 12, Dezember 2022, Seite 458

Das Fachkräftestipendium

Förderung und hoheitliche Leistung

Andreas Gerhartl

Das Fachkräftestipendium ist ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Die dualistische Konzeption dieser Leistung als Mix aus Förderung und hoheitlicher Leistung verursacht aber auch Komplikationen.

1. Einleitung

Das Fachkräftestipendium verfolgt bestimmte arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen. So soll es zunächst eine Höherqualifizierung bzw Laufbahnänderung und -verbesserung unterstützen. Dadurch soll dem erhöhten Risiko von Personen, die über eine Qualifikation unter Hochschul- bzw Meisterniveau verfügen, arbeitslos zu werden bzw die Dauer der Arbeitslosigkeit zu verlängern, gegengesteuert werden. Gleichzeitig soll ein Beitrag zur Abdeckung des spezifischen Bedarfs an Fachkräften in österreichischen Unternehmen geleistet werden.

Die Förderung ist aber an spezielle Voraussetzungen gebunden. Nicht durch das Fachkräftestipendium förderbar sind beispielsweise Personen in einem Lehrverhältnis, die die Anspruchsvoraussetzungen für eine Pension aus dem Versicherungsfall des Alters erfüllen oder die während einer Rehabilitationsmaßnahme Übergangsgeld erhalten. Förderbare Personen müssen zudem innerhalb der letzten 15 Jahre mindestens 208 Wochen ...

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