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Zinsabzug: Die grundlegende Reform der Unterkapitalisierungsregelungen in Polen durch die Steuerreform 2015
Steuerliche Unterkapitalisierungsvorschriften (thin capitalization rules) wurden in der jüngsten Vergangenheit sowohl in der EU als auch auf OECD-Ebene diskutiert. Hintergrund beider Initiativen stellt das Problem legaler, aber aggressiver Steuergestaltungen und das Erfordernis zur Erarbeitung gemeinsamer, koordinierter Lösungen dar, um die bestehenden Regelungslücken zu schließen. In diesem Zusammenhang hat der Rat der EU eine für die Mitgliedsstaaten nicht bindende Liste von Indikatoren (Entschließung des Rates v. , 2010/C 156/01; Ruffert in Callies/Ruffert, EUV/AEUV-Kommentar, Art. 288 AEUV, Rz. 95) erlassen, die auf eine künstliche Gewinnverlagerung hindeuten. Der von der OECD veröffentlichte Aktionsplan BEPS (hierzu ausführlich Eilers/Schmitz, ISR 2013, 68–75) nennt als eines der zurzeit vorhandenen Problemfelder die Steuerverkürzungen, die durch fehlende Regelungen zur Versagung des Zinsabzugs zustande kommen. Um dieses Problemfeld zu bewältigen, wird bis Ende September 2015 die Ausarbeitung einer Empfehlung zur Einführung solcher thin capitalization rules (Maßnahme 4) angestrebt, durch die sich eine übermäßige Reduktion der Steuerbemessungsgrundlagen durch Zinsabzüge...