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SWK 19, 1. Juli 2011, Seite T 126

Aufkommens- und Verteilungswirkungen von Steuerreformen

Auf die Reaktion der Steuerzahler kommt es an!

Matthias Stöckl, Hannes Winner und Gerhard Reitschuler

Eine Abschätzung von Steueraufkommens- und Verteilungswirkungen von Steuerreformen unterliegt systematischen Fehleinschätzungen, wenn mögliche Anpassungs- und Ausweichreaktionen von Steuerpflichtigen aufgrund einer veränderten Steuerbelastung unberücksichtigt bleiben. Dies wird anhand von zwei Steuerreformen illustriert, deren umverteilende Wirkung häufig als erwiesen angesehen wird: eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes der Einkommensteuer ("Reichensteuer") und eine stärkere Belastung von sonstigen Bezügen gem. § 67 Abs. 1 und 2 EStG ("13./14. Monatsgehalt").

1. Grundsätzliches

Wie in den meisten Industrieländern hat die Wirtschafts- und Finanzkrise auch in Österreich die öffentlichen Haushalte maßgeblich belastet. Zur Finanzierung der Budgetdefizite wurden u. a. Reformen der Einkommensteuer diskutiert, die auf eine stärkere Besteuerung von höheren Einkommen abzielen. Neben der Erfüllung von fiskalischen Zielen werden dazu vor allem verteilungspolitische Motive genannt. Demnach sollen Steuererhöhungen bei höheren Einkommen dazu beitragen, eine gleichmäßigere Verteilung der Einkommen zu erreichen. In Österreich wurden in diesem Zusammenhang auch die Anhebung des Spitzensatzes der Einkommensteuer ("Reichen...

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