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SWK 29, 10. Oktober 2010, Seite 165

Ökonomische Einsichten zur Vermögensteuer

Eine verantwortungsbewusste Steuerpolitik erfordert zunächst die Analyse von Entscheidungswirkungen der Besteuerung

Rainer Niemann

Im Vorfeld der Präsentation des Budgets 2011 mehren sich die Vorschläge zur Einführung zusätzlicher Steuern oder zur Erhöhung existierender Steuern.Da die steuerpolitische Debatte derzeit ohne Rückgriff auf ökonomische Argumente und lediglich vor dem Hintergrund subjektiver Gerechtigkeitsvorstellungen geführt wird, ist besonders die 1993 abgeschaffte Vermögensteuer erneut in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten.Um zu verhindern, dass falsche Vorstellungen über das erzielbare Steueraufkommen entstehen, erscheint es dringend geboten, die Entscheidungswirkungen einer Vermögensteuer und die zu erwartenden Reaktionen von Steuerpflichtigen darauf zu diskutieren. Ohne diese Analyse bleiben Aussagen zu den vermuteten Aufkommens- und Verteilungswirkungen einer Vermögensteuer reine Spekulation. Im Folgenden werden einige ausgewählte ökonomische Aspekte einer Vermögensteuer aufgegriffen.

1. Definitionen

In der aktuellen steuerpolitischen Debatte wird nicht präzise zwischen der bereits seit etwa drei Jahren diskutierten Vermögenszuwachsbesteuerung und einer Vermögensteuer unterschieden. Eine Vermögenszuwachssteuer besteuert realisierte Kursgewinne, insbesondere aus Wertpapiergeschäften, läss...

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