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SWK 33, 20. November 2008, Seite 165

Risikofaktor Fremdwährungskredite

"Bauchweh" in Zeiten der Finanzkrise

Klaus Losbichler

Die internationale Finanzkrise bereitet derzeit vielen Fremdwährungskreditnehmern schlaflose Nächte. Seit Mitte Oktober 2008 wird von den fünf größten heimischen Bankengruppen (Bank Austria, Erste Bank, Raiffeisen, Volksbanken und BAWAG) die dringende Empfehlung der Finanzmarktaufsicht (FMA) wahrgenommen, keine neuen Fremdwährungskredite - bis vor Kurzem in Österreich ein sehr beliebtes und "trendiges" Finanzierungsinstrument - mehr zu vergeben.

1. Grundsätzliches

Erst seit Mitte der Neunzigerjahre hat diese Finanzierungsform sowohl für Unternehmen als auch für private Haushalte an Bedeutung gewonnen. Es gibt kaum einen Häuslbauer in Österreich, der in den letzten zehn Jahren nicht zumindest darüber nachgedacht hat, seinen Wohnkredit in einer fremden Währung aufzunehmen. Auch der österreichische Staat, Bundesländer, Städte, Gemeinden und sonstige Körperschaften öffentlichen Rechts vertrauen oftmals auf diese Form von Krediten.

Per Anfang 2008 gab es in Österreich laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) rund 367.500 Fremdwährungskredite mit einem Volumen von ca. 46,6 Mrd. Euro, wovon fast 90 % auf Schweizer Franken lauteten. Der Anteil am gesamten Kreditvolumen in Österreich betrug ...

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