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SWK 29, 10. Oktober 2008, Seite T 179

Der Minister schreibt mir persönlich! Geld abholen!

Ministerbrief als Ursache für Konflikte zwischen Beratern und Klienten

Wenn man den Medien glauben darf, hat der Bundesminister für Finanzen am 70.000 persönliche Nachrichten an die österreichischen Bürgerinnen und Bürger verschickt. Da bekommt einer dieser Bürger eine persönliche Nachricht vom Finanzminister Mag. Wilhelm Molterer, in der zu lesen ist, dass seine Steuergutschrift 807,01 Euro beträgt. Und dass er nicht mehr zahlen soll, als er muss. Auch das gehört laut Finanzminister zur Steuergerechtigkeit. Und dass Tausende Bürgerinnen und Bürger in den letzten Jahren ihre zu viel bezahlte Steuer zurückbekommen haben. Ich freue mich darüber.

Dieser Bürger freilich ist seit dem Erhalt des Ministerbriefes mit seinem Steuerberater unzufrieden. Der hat ihm nämlich ausgerechnet, dass er rund 1.000 Euro nachzuzahlen hätte. Gott sei Dank war der Berater besonnen genug, ihn nach den wüsten Beschimpfungen erst einmal zu beruhigen und dann zu einem aufklärenden Gespräch in die Kanzlei einzuladen.

Bei Kaffee und Mineralwasser wurde dann der gesamte Steuerakt im Detail besprochen: Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, Gewinnanteile aus einer kleinen Beteiligung an einer Personengesellschaft, nebenberufliche einkommensteuerpflichtige Tätigkeiten als Funktionär...

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