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SWK 8, 10. März 2008, Seite 39

Irrationale Unternehmenswerte wegen DCF-Methodik!

Die an langfristige Basiszinssätze gebundenen Barwertmethoden verlieren in Zeiten irrationaler Zinssatzentwicklungen ihre Aussagekraft völlig

Herbert Haeseler und Franz Hörmann

Die beiden Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS BW1 2006 sowie IDW S 1 2005 bestimmen jeweils "die" DCF-Methode als einziges "zeitgemäßes" Verfahren der Unternehmensbewertung. Den dafür verantwortlichen Experten ist offenbar entgangen, dass kein Unternehmensbewerter im anglo-amerikanischen Sprachraum seine Bewertung unter Abstützung auf bloß eine einzige Methode durchführt. International werden üblicherweise mehrere Verfahren im Gutachten verwendet, um einerseits eine Plausibilitätsprüfung vorzunehmen und andererseits die Orientierung für den Adressaten zu verbessern. Außerdem werden Wertbandbreiten ermittelt und niedergeschrieben, während hierzulande nach wie vor extrem fragwürdige Einzelwerte als Bewertungsergebnis präsentiert werden. Welche Konsequenzen diese Fehlentwicklung für die Entscheidungsträger nach sich zieht, soll im nachfolgenden Beitrag beleuchtet werden.

1. Grundsätzliche Mängel der DCF-Methode

Die DCF-Verfahren leiden grundsätzlich daran, dass historisch ein Partialmodell (in diesem Fall ein Entscheidungsmodell für einzelne Investitionsobjekte wie etwa Maschinen, Fahrzeuge etc.) als Totalmodell pauschal auf ein komplexes soziales Konstrukt, welches als solches...

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