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ÖBA 6, Juni 2020, Seite 416

Was ist eigentlich …Nudging?

Ewald Judt und Claudia Klausegger

S. 416Was ist eigentlich …Nudging?

Nudging kommt aus der Verhaltensökonomie („Behavioral Economics“), die sich mit menschlichem Verhalten in wirtschaftlichen Situationen, das anders als im Modell des Homo oeconomicus nicht auf rationale Nutzenmaximierung ausgerichtet ist, beschäftigt. Der Begriff „to nudge“ bedeutet im Deutschen „anstoßen“ oder „schubsen/stubsen“. Dieses Schubsen erfolgt durch einen Nudge, d.h. ein Vorgehen, das durch gezielte Impulse versucht, das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise zu beeinflussen, ohne dabei auf Verbote/Gebote („sticks“) zurückzugreifen oder ökonomische Instrumente/Anreize („carrots“) zu setzen. Ein Nudge ist eine Information, die mit der Lenkungsabsicht konstruiert wird, dass aus mehreren Handlungsoptionen spontan eine bestimmte gewählt wird.

Zur Erklärung des Nudgings können exemplarisch folgende drei Beispiele angeführt werden: In Ländern (z.B. Österreich), in denen man „per Voreinstellung“ Organspender ist, außer man spricht sich explizit dagegen aus, ist die Zahl der Organspender um ein Vielfaches höher als in Ländern in denen man explizit einer Organspende zustimmen muss (z.B. Deutschland). Die Fliege im Pissoir erhöht die Sauberkeit, d...

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