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SWK 28, 1. Oktober 2004, Seite 147

Ist Eigenkapital gratis?

Wie verhalten sich die Eigenkapitalkosten eines Unternehmens zu den Fremdkapitalkosten?

Hans Lang

Immer wieder wird mir in Diskussionen hinsichtlich Kapitalkosten die Ansicht entgegengebracht, dass Eigenkapital nicht mehr koste als Fremdkapital. Eine vorzunehmende Investition sei folglich mit dem Refinanzierungszinssatz auf dem Fremdkapitalmarkt zu diskontieren und danach zu bewerten; die höheren „Kosten" des Eigenkapitals seien nicht zu berücksichtigen: „Es kann doch nicht sein, dass ein (großes) Unternehmen sich teurer finanziert als ein Privater, wenn er zu seiner Hausbank geht." Die vorliegende Abhandlung soll grundlegendes Verständnis für das Konzept der Eigenkapitalkosten und in weiterer Folge der Kosten des Gesamtkapitals schaffen.

I. EinleitungEine Bilanz kennt auf der Habenseite (Kapitalherkunft) Eigen- und Fremdkapital. Während für Fremdkapital Zinsen zu entrichten sind, die sich in der Gewinn- und Verlustrechnung (G&V) wieder finden, gibt es für das Eigenkapital keine zwingenden Ausschüttungen. Betrachtet man also den Jahresabschluss einer bestehenden Gesellschaft, so mag es einem auf den ersten Blick erscheinen, als ob Eigenkapital tatsächlich gratis wäre. Jedenfalls fallen in der Buchhaltung (G&V, Jahresbilanz) im Gegensatz zum Fremdkapital, bei dem die zu zahlenden...

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