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ÖBA 1, Jänner 2015, Seite 68

Ansprüche gegen die WAG-Anlegerentschädigungseinrichtung verjähren in 30 Jahren

§ 1489 ABGB; §§ 23b, 32 WAGB

Die Deckungspflicht der Anlegerentschädigungseinrichtung ist eine gesetzliche Ausfallsbürgschaft. Daher gilt die allgemeine Verjährungszeit von dreißig Jahren, allerdings erlischt die Bürgschaft, wenn sie zur Sicherung einer der kurzfristigen Verjährung unterliegenden Forderung eingegangen worden ist, mit der Verjährung der Hauptschuld. Der Anspruch, der dem Anleger zusteht, ist aber auf Erstattung (Naturalrestitution, Rückgabe, Rückzahlung) seines Geldes bzw seiner Wertpapiere gerichtet und unmittelbar im Gesetz begründet. Mangels anderslautender Regelung beträgt daher die Verjährungszeit für den Anspruch des Anlegers gegenüber der Anlegerentschädigungseinrichtung dreißig Jahre. Die dreißigjährige Verjährungsfrist des § 1489 S 2 F 2 ABGB ist nur auf den Straftäter selbst anwendbar. Für Personen, die – aus welchen Gründen immer – mithaften, ohne selbst eine qualifiziert strafbare Handlung verübt zu haben, kommt sie nicht zur Anwendung.

Aus den Entscheidungsgründen:

Die beklagte Partei ist die nach § 32 Z 8 WAG 1996 eingerichtete Entschädigungseinrichtung nach den §§ 23b bis 23d WAG 1996. Die A AG („A“) und deren Tochtergesellschaft A F AG („A...

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