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Begünstigte Besteuerung nicht entnommener Gewinne
Darstellung und Kritik
Seit einigen Jahren fordern Vertreter der heimischen Wirtschaft eine Steuerentlastung nicht entnommener Gewinne. Der maßgebliche Beweggrund für diese Forderung ist die schlechte Eigenkapitalausstattung österreichischer Unternehmen. Im internationalen Vergleich der EU-Staaten weist nur Italien eine noch dünnere Eigenkapitaldecke auf. Durch die steuerliche Entlastung thesaurierter Gewinne soll einerseits mehr Geld in den Unternehmen bleiben und damit die Insolvenzwelle eingebremst werden. Andererseits soll offensichtlich auch vermieden werden, dass es aufgrund von Basel II zu einer aus niedrigen Eigenkapitalquoten resultierenden und investitionshemmend wirkenden Verteuerung von Unternehmenskrediten kommt.
Überschattet von der Pensionsreform-Debatte sieht die am im Ministerrat beschlossene Regierungsvorlage für das Budgetbegleitgesetz 2003 in dem neu eingefügten § 11 a EStG nun erstmals eine begünstigte Besteuerung thesaurierter Gewinne vor. Diese am im Nationalrat beschlossene Regelung soll im vorliegenden Beitrag kurz vorgestellt und einer kritischen Würdigung unterzogen werden.
I. ZielsetzungIn den Erläuterungen zur Regierungsvorlage wird die Förderung der Eigenkapitalbildung als Hauptziel an...