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SWK 23, 15. August 2002, Seite 643

Umsatzsteuerliche Behandlung von Reihengeschäften ­ eine kritische Auseinandersetzung

Verzicht auf die Fiktion der bewegten und ruhenden Lieferung

Verena Hörtnagl

Die umsatzsteuerliche Behandlung von Reihengeschäften wirft trotz wiederholter Novellierungen Zweifelsfragen auf. Zum Teil wurde in der Fachliteratur bereits Mitte der 90er Jahre empfohlen, auf solche Konstruktionen zu verzichten, weil sie umsatzsteuerlich nicht mehr beherrschbar seien.Zwischenzeitlich wurde die so genannte Erste Vereinfachungsrichtlinieerlassen. Im deutschen UStG wurden diese Geschäfte gesetzlich geregelt. In Österreich haben sich die Umsatzsteuerrichtlinien 2000dieses Problems angenommen. Dennoch ist die umsatzsteuerliche Beurteilung von Reihengeschäften kompliziert geblieben.

1. Reihengeschäfte in Österreich

In den letzten Jahren unterlag das Reihengeschäft zahlreichen Änderungen. Bis Ende 1996 herrschte das Prinzip des einheitlichen Leistungsortes, d. h. die Lieferung an den letzten Abnehmer galt gleichzeitig als Lieferung eines jeden Unternehmers in der Reihe. Diese Bestimmung galt jedoch nicht für Reihengeschäfte innerhalb der EU. Die Sonderregelung des § 3 Abs. 2 UStG wurde mit Anfang 1997 ersatzlos gestrichen. Nunmehr müssen Ort und Zeitpunkt der Lieferung für alle Unternehmer getrennt ermittelt werden.

1.1. Gängige Verwaltungspraxis

Nach der Verwaltungspraxis sind für den Liefer...

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