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SWK 19, 1. Juli 2002, Seite 117

Corporate Governance zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die Fehlprogrammierung einer publizitätsträchtigen Debatte und ihre Konsequenzen für die Anleger

Rasinger und Leonhard Knoll

In letzter Zeit kann man kaum den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen, ohne geradezu unvermeidlich auf den Begriff „Corporate Governance" zu stoßen. Trotz seiner mittlerweile sogar weit über die Grenzen der Wirtschaft hinausgehenden Bedeutung lässt sich für ihn bis heute keine einheitliche Definition finden. Die direkte Übersetzung ins Deutsche („Unternehmensleitung/-führung") lässt mangels genauer charakterisierender Attribute eine Vielzahl interpretativer Freiheitsgrade zu - eine Eigenschaft, die zusammen mit der zeitgeistkonformen Verwendung des angelsächsischen Originals bereits praktisch alle Voraussetzungen für ein sorglos zu zitierendes Schlagwort bietet.

Will man sich der Thematik demgegenüber ernsthaft nähern, wird deutlich, dass die Stellung und Beurteilung von Corporate Governance zunächst einmal davon abhängig zu machen ist, welche Ziele durch die Unternehmensleitung verfolgt werden sollen. Betrachtet man moderne börsennotierte Aktiengesellschaften als praktisch aus-schließliches Objekt der ungezählten Corporate-Governance-Debatten, so kann man die Frage analog in Bezug auf diejenigen Personen stellen, denen hier die Zielsetzungskompetenz zustehen sollte, oder in de...

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