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Ganz im Vertrauen: Die Schlangenöl-Methode
In Zeiten von COVID-19 erfährt das Thema Vertrauen wieder Konjunktur. Je unsicherer die Umstände, desto stärker kommt es darauf an, wem und worauf wir vertrauen. Wir finden uns nicht mehr zurecht, doch zum Glück gibt es da jemanden, der uns Halt und Orientierung gibt. Ungünstig nur, wenn diejenigen, denen wir vertrauen wollen, gleichfalls im Nebel stochern – wenn auch auf deutlich höherem Niveau.
1. „Vertrauen ist die Strategie der grösseren Reichweite“
So hat es der Soziologe Niklas Luhmann einst ausgedrückt. Wer vertraut, erweitert seinen Aktionsradius. Weil wir anderen Menschen vertrauen, dringen wir in Bereiche vor, die uns sonst verschlossen bleiben würden – weil wir zu wenig davon verstehen oder weil wir gar nicht die Zeit haben, uns eingehender damit zu beschäftigen. In diesem Sinne macht Vertrauen mächtig. Wir können überall unsere Finger drinnen haben. Der größeren Reichweite sei Dank. Zugleich gehen wir das Risiko ein, dass die Sache schiefgeht, dass wir getäuscht werden, dass alles ganz anders kommt, als wir es erwarten. Vertrauen ist niemals gefahrlos. Das ist kein Nachteil, sondern geradezu die Voraussetzung von Vertrauen.
Doch wann gehen wir dieses Risiko ein und schenke...