Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
SWK 18, 20. Juni 2000, Seite 468

Haftungsbeschränkung mit Lücken

Verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Haftung des Kommanditisten für die Kommunalsteuer nach § 6 KommStG

Gustav Walzel

Der Unterschied zwischen KG und OHG besteht vor allem darin, dass nach § 161 Abs. 1 HGB die Haftung der Kommanditisten gegenüber den Gesellschaftsgläubigern – im Gegensatz zur unbeschränkten Haftung der Komplementäre – auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist. Nach § 171 Abs. 1 HGB haftet der Kommanditist den Gläubigern der Gesellschaft bis zur Höhe seiner Einlage. Die Haftung ist ausgeschlossen, soweit die Einlage geleistet ist (und nicht zurückgezahlt wurde). Für die Haftung gegenüber den Gläubigern der Gesellschaft ausschlaggebend ist der in das Firmenbuch eingetragene Haftungsbetrag des Kommanditisten.

Haftung nach Kommunalsteuergesetz

Nach § 6 KommStG sind Mitunternehmer i. S. d. Einkommensteuergesetzes neben der Gesellschaft Gesamtschuldner der Kommunalsteuer. Nach herrschender Lehre S. 469bedingt § 6 KommStG, dass Kommanditisten einer Kommanditgesellschaft (bzw. auch einer KEG) hinsichtlich der Kommunalsteuer unbeschränkt in Anspruch genommen werden können. Die Sonderregelung im Kommunalsteuergesetz bewirkt somit, dass der Kommanditist in Abweichung der Haftungsregelung nach HGB unmittelbar neben der Gesellschaft und den persönlich haftenden Gesellschaftern zur Bezahlung der Kommunalsteuer verpflichtet werden kann, auch wenn er...

Daten werden geladen...