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ÖBA 8, August 2018, Seite 579

Was ist eigentlich … Buchgeld?

Ewald Judt und Claudia Klausegger

S. 579Was ist eigentlich … Buchgeld?

Obwohl heute allein in der €-Zone mehr als 20 Milliarden Banknoten mit einem Wert von über € 1,1 Billionen im Umlauf sind, geht seit vielen Jahren die Bedeutung des Papiergelds zurück. Der Aufwand für das Handling größerer Geldbeträge und die zunehmende Notwendigkeit, größere Geldbeträge rasch und sicher von einem Ort zum anderen zu bewegen, führte zum nächsten Entwicklungsschritt des Geldes – dem Buchgeld. Heute hat Bargeld (= Münzgeld und Papiergeld) nicht mehr die Bedeutung, die es einst besaß. Es macht nur mehr einen Bruchteil des Buchgelds aus. Das Buchgeld, das verfügbare Geld auf Girokonten, weshalb es auch Giralgeld heißt, ist das Geld, ohne dass eine moderne Wirtschaft nicht mehr auskommt.

Der Grundgedanke des Buchgelds geht ins Arabien des 8. Jh. zurück, wo ein bargeldloses Geldtransfersystem namens Hawala („Vertrauen“) entwickelt wurde. Wenn eine Person Geld von einem Ort zu einem anderen Ort transportieren muss, geht sie zu einem Hawala-Mitglied. Dieses nimmt das Geld entgegen und überreicht dafür eine Gutschrift. Mit dieser Gutschrift kann sich die Person am Zielort bei einem dortigen Hawala-Mitglied das Geld auszahlen lassen. Die beiden Ha...

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