Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
SWK 1, 1. Jänner 1999, Seite S 002

Schätzgutachten als Werbungskosten?

Univ.-Prof. Dr. Reinhold Beiser

Christian Doktor, SWK-Heft 31/1998, Seite S 687 f. und Christian Lenneis, ÖStZ 1998/22, 575 vertreten die Auffassung, der Aufwand für ein Gutachten eines Sachverständigen zur Ermittlung der fiktiven Anschaffungskosten eines geschenkten oder geerbten Mietgebäudes sei nicht als Werbungskosten abzugsfähig. Die Abzugsfähigkeit als Werbungskosten ist jedoch aus folgenden Gründen zu bejahen:

Wer Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung erzielen will, muß auch die Kosten aus dieser Vermietungstätigkeit auf sich nehmen. Das gilt auch dann, wenn diese Aufwendungen die Mieterlöse nicht vermehren, jedoch mit der Vermietungstätigkeit untrennbar verbunden sind. Der Steuerpflichtige nimmt in diesem Sinn z. B. die Grundsteuer in Kauf, um Einkünfte aus VuV zu erzielen. Dasselbe gilt für die Kosten zur gesetzmäßigen Ermittlung der Einkünfte aus VuV. Steuerberatungskosten zur Ermittlung der Einkünfte aus VuV sind in diesem Sinn Werbungskosten (Doralt, Kommentar3, § 28 EStG, Tz. 97 Seite 1337 - Steuerberatungskosten, mit Hinweisen auf die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes). Das Schätzgutachten dient der Ermittlung der fiktiven Anschaffungskosten i. S. d. § 16 Abs. 1 Z 8 lit. b EStG und dient ebenso wie die Tätigkeit des einkun...

Daten werden geladen...