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Editorial
Dieses Heft beginnt ausnahmsweise mit Dramatik: Die Interviewfrage von Georg Karasek, ob die aktuelle Marktsituation der Planer wirklich so dramatisch sei, beantwortet Hans Lechner mit einem klaren „Ja!“. Er ortet als eine wesentliche Ursache den ungebrochenen Ehrgeiz der Auftraggeber, bereits bei den ersten Vergaben – zu denen die Planerleistungen ja zwangsläufig zählen – ordentliche Nachlässe zu erwirtschaften. Nicht gerade förderlich ist darüber hinaus die Tatsache, dass in Österreich als einem der wenigen europäischen Länder nahezu gleiche Planungsleistungen von zwei miteinander konkurrierenden Berufsgruppen erbracht werden: den Baumeistern bzw planenden Ingenieuren einerseits und den Architekten und Ingenieurkonsulenten andererseits. Insbesondere im Überschneidungsbereich – also bei jenen Projekten, die beide Berufsgruppen gleichermaßen bearbeiten können (wie etwa einfachere Sanierungsprojekte) – ist die Honorarspirale nach unten nach wie vor in desaströser Bewegung.
Die viel zitierte „baubegleitende Planung“, bei der zum Planungsstand von 30 % eine 100 %-Leistung ausgeschrieben bzw vom Unternehmer erwartet wird, führt nach Lechner zu einem „Schwarmereignis“ von Mikrostörungen ...