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SWK 14, 15. Mai 1998, Seite 062

EU im vergangenen Jahr um 1,3 Milliarden ECU betrogen

Erneut Anstieg der Betrugsfälle - Aufdeckungsrate erhöht

(AP/apa) - Die Europäische Union ist 1997 um 1,3 Milliarden ECU (18 Mrd. Schilling) betrogen worden. Wie aus dem Jahresbericht der EU-Kommission zur Betrugsbekämpfung 1997 hervorgeht, nahmen sowohl die Betrugsfälle als auch die veruntreuten Mittel gegenüber 1996 weiter zu. EU-Justizkommissarin Anita Gradin nannte das Ausmaß des Betrugs unerträglich hoch. Sie führte den Anstieg in der Statistik jedoch auch auf die zusätzlichen Bemühungen zur Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten zurück.

„Wir können einfach nicht hinnehmen, daß solch enorme Summen an Steuergeldern in den Taschen internationaler Verbrecherorganisationen verschwinden", sagte Gradin bei der Präsentation des Berichts. Insgesamt wurde ein Anstieg von 4.552 auf 5.162 Fälle registriert. Im Zuge der Ermittlungen wurden 50 Verbrecherorganisationen identifiziert, die die EU gezielt zu schädigen versuchen. Gradin zufolge sind diese Mafia-Organisationen, die größtenteils von Osteuropa aus operieren, auf Drogenhandel, Waffenschmuggel und Geldwäsche spezialisiert. Aber auch die Korruption von Mitarbeitern trage zu einem großen Teil des Geldverlustes bei.

Dramatisch zugenommen haben die Betrugsfälle auf der Einnahmenseite der EU. Bei Zöl...

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