Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
SWK 28, 1. Oktober 1998, Seite 129

EU-Handelskammern gegen Steuerharmonisierung

„Wettbewerb der Systeme" und Transparenz sollen zu Idealzustand führen

(apa) - „Wir wünschen uns einen Wettbewerb der Steuersysteme in Europa", forderte Jörg Mittelsten Scheid, Präsident von Eurochambres (Vereinigung der europäischen Handelskammern), kürzlich vor der Presse in Brüssel. Zu viel Harmonisierung und ein einheitlicher Steuersatz für ganz Europa seien aus seiner Sicht nicht wünschenswert. Allerdings müsse jemand darüber wachen, daß es einen fairen Wettbewerb gibt. Gewisse Praktiken, etwa Ausländern niedrigere Steuern vorzuschreiben als Inländern, dürften nicht mehr vorkommen, sagt Scheid.

Scheid will aber keine verbindlichen Vorschriften der europäischen Politiker im Steuerbereich. Wenn die Systeme der einzelnen Mitgliedsländer im Wettbewerb miteinander stehen, dann werde sich „im Laufe der Zeit jenes Modell durchsetzen, das für die Bürger am vorteilhaftesten ist", meint Scheid. Er spricht sich für einen freiwilligen Verhaltenskodex der Unternehmen aus. Eine einzige Funktion sieht er in diesem Zusammenhang für die EU-Kommission: Sie sollte halbjährlich einen Index der Steuerbelastung in den einzelnen EU-Staaten erstellen. Dank dieser Transparenz würde politischer Druck auf die Regierungen entstehen, ihre Belastungsquote auf ein niedrigeres N...

Daten werden geladen...