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bau aktuell 5, September 2017, Seite 186

Baugeologische Dokumentation als Basis zielführender bauvertraglicher Diskussionen

Zur Bedeutung der baugeologischen Begleitung heute und – unter dem Eindruck der VOB-Novellierung 2015 – in naher Zukunft

Ralf Plinninger

„Zwei Geologen, drei Meinungen“ ist eine über Generationen tradierte Weisheit unter Bauingenieuren – und spricht Bände über die bisweilen spannungsgeladene Zusammenarbeit zwischen Bauingenieuren und naturwissenschaftlich ausgebildeten Geologen. Der vorliegende Beitrag erläutert, warum dennoch eine fundierte baugeologische Begleitung bereits heute einen wichtigen Baustein des gelebten Bauvertrages darstellt, dessen Bedeutung in Zukunft eher noch zunehmen wird.

1. Relevanz der baugeologischen Betreuung

1.1. Allgemeines

Das Erfordernis einer baugeologischen Betreuung im Tief-, Tunnel- und Spezialtiefbau ergibt sich unter Bezug auf die in Mitteleuropa übliche Aufteilung der Risikosphären aus der bauvertraglichen Schnittstelle zwischen dem vom Auftraggeber bereitgestelltem Baugrund und dem vom Auftragnehmer angebotenen Bauverfahren und -betrieb.

Diese Schnittstelle ist deswegen von besonderer Relevanz, da der über Jahrtausende bzw Jahrmillionen gebildete, natürliche Baugrund über meist streuende physikalische sowie fels- oder bodenmechanische Eigenschaften verfügt und in der Regel nur stichprobenartig vorerkundet werden kann. Auch mit der detailliertesten und kompetentesten Standortuntersuc...

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